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Plauen am Ziel: Wende-Denkmal eingeweiht

Einweihung 1.jpgGenau 21 Jahre nachdem die Plauener erstmals die Staatsmacht der DDR in die Knie zwangen, haben sie sich selbst ihr Denkmal zur Erinnerung an die Friedliche Revolution gesetzt. Das Wende-Denkmal Plauen am 7. Oktober 2010, ein Jahr nach der Grundsteinlegung, in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht.

Die Enthüllung

Das Interesse an der Denkmalenthüllung war groß. Etwa 3000 Zuschauer kamen zu dem Ereignis ins Zentrum der Vogtlandmetropole, das die Organisatoren perfekt vorbereitet hatten. Neben dem Denkmal, das anfangs noch in eine schwarz-rot-goldene Fahne gehüllt war, hatte man eine Bühne errichtet. Dazwischen hing eine Videowand, auf der die Veranstaltung im Großformat übertragen wurde. Zu Beginn waren hier Szenen der historischen Protestkundgebung vom 7.10.1989 zu sehen.

Die rund anderthalbstündige Zeremonie zur Enthüllung begann musikalisch mit flotten Jazz-Standards, aufgeführt von der Kinder-Big-Band des Vogtland-Konservatoriums. Kurz danach, gegen 17 Uhr, trat Ministerpräsident Stanislaw Tillich ans Rednerpult und begrüßte als Schirmherr die Gäste. In seiner Rede [1] lobte er den Mut und die Friedfertigkeit der Plauener Demonstranten, die 1989 den Tausenden Menschen in Dresden und Leipzig "eine Gasse gebahnt" und sich damit einen Platz in den Geschichtsbüchern erkämpft hätten. Plauen dürfe zu Recht in einer Reihe mit Dresden, Leipzig und Berlin genannt werden, so der Regierungschef weiter.

Tillich ging auch auf die Mitarbeiter der Plauener Traditionsunternehmen MAN Plamag und Philips-Narva ein, die mit selbst angefertigten Plakaten zur Veranstaltung gekommen waren, um auf die schwierige Situation in ihren Unternehmen aufmerksam zu machen. Der Ministerpräsident zollte ihnen Respekt und Anerkennung und bekräftigte, dass sich Sächsische Staatsregierung, der Vogtlandkreis und die Stadt Plauen bemühen würden, gemeinsam mit den Beteiligten eine Lösung zu finden.

Danach ergriff Konsul James Seward vom Generalkonsulat der USA das Wort. Seward bezeichnete es als Ehre, bei der Einweihung des Denkmals dabei zu sein und würdigte das Ereignis vom 7. Oktober als eine friedliche Befreiung "aus eigener Hand". Er übermittelte im Namen des amerikanischen Volkes herzliche Glückwünsche zur Einweihung "von Deutschlands erstem Denkmal in Erinnerung und Würdigung der Friedlichen Revolution".

Fotostrecke

Plauen am Ziel: Wende-Denkmal eingeweiht

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Plauen am Ziel: Wende-Denkmal eingeweiht


Dr. Frank Grünert, der nächste Redner, unternahm einen Ausflug in die Vergangenheit. Grünert, der Gründungsmitglied des Neuen Forums war, schilderte eindrucksvoll, wie es gerade im vogtländischen Plauen zu der bedeutenden Großdemonstration gekommen war. [2]

Im Anschluss daran gingen Pfarrer Helmut Henke, Pfarrer Hans-Christoph Spitzner und der ehemalige Superintendent Thomas Küttler [3] auf die besondere Rolle der Kirche im Wendejahr ein. Das Publikum erfuhr, wie junge Plauener bereits im Mai 1989 versuchten, Wahlmanipulationen der DDR-Regierung aufzudecken; wie die kleine Gruppe aus ursprünglich 30-40 Personen anlässlich der Friedensgebete am 5.10.89 in der Markuskirche auf 1500 Leute anwuchs; und wie sich daraus - zwei Tage später - die Massenkundgebung mit 20.000 Teilnehmern im Plauener Stadtzentrum entwickelte.

Die Zeremonie näherte sich kurz nach 18 Uhr ihrem Höhepunkt, als Schüler der Mittelschule Weischlitz die Nationalhymne anstimmten und damit begannen, die Enthüllung vorzubereiten. Die Jugendlichen hatten schon im Verlaufe des Projekts auf sich aufmerksam gemacht, indem sie einen selbst gestalteten Wende-Kalender verkauften und die Erlöse in Höhe von 2500 Euro für den Bau des Denkmals spendeten.

Unter feierlichen Klängen und Applaus wurde die Umhüllung des Denkmals dann langsam mit einem Feuerwehrkran emporgezogen. Die Zuschauer hatten nun erstmals Gelegenheit, das fast vier Meter hohe Kunstwerk in Form einer bronzenen Kerze in Augenschein zu nehmen, für das viele von ihnen gespendet hatten.

Nach der Enthüllung ergriff der Schöpfer Peter Luban das Wort und erläuterte die Entstehung des Monuments, die Symbolik auf dem Bronzemantel der Kerze und die Bedeutung der Jahreszahlen auf den fünf im Außenbereich angeordneten Edelstahlstelen. [4]

Die offizielle Übergabe des Wende-Denkmals an die Stadt Plauen wurde anschließend von Projektleiter Wolfgang Sachs [5] und Udo Morgner, dem Vorsitzenden des Lions-Hilfswerk Plauen, vorgenommen. Beide überreichten, stellvertretend für die beteiligten Service-Clubs, symbolisch je eine brennende Kerze an Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und Landrat Dr. Tassilo Lenk.

Oberdorfer bedankte sich im Namen der Stadt und des Vogtlandkreises ausdrücklich bei den Initiatoren, den Lions-, Kiwanis-, Rotary, und Soroptimist-Clubs, den Bürgern und Unternehmen, die Geld zur Verfügung gestellt hatten, und nicht zuletzt bei den vielen Vogtländern, die im Wendejahr 1989 den Mut aufgebracht hatten, auf die Straße zu gehen.

Das Festkonzert

 FestkonzertNach der Denkmaleinweihung stand 19 Uhr das Festkonzert in der Plauener Johanniskirche auf dem Programm. Zu Beginn der Veranstaltung im vollbesetzten Gotteshaus wurden die Gäste herzlich von Superintendent Matthias Bartsch, Dekan Heinz-Claus Bahmann und dem ehemaligen Superintendenten Thomas Küttler begrüßt. Küttler, der durch seinen beherzten Einsatz am 7.10.89 maßgeblich für den friedlichen Ausgang der Demonstration gesorgt hatte, erinnerte in einer kurzen Rede auch an den großen ökumenischen Dankgottesdienst zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 in der Johanniskirche. "Unsere Freude [...] wurzelt in der Dankbarkeit über all das, was Gott damals getan hat und bis heute tut", so Küttler am Ende seiner Ansprache.

Der international gefeierte Orgelvirtuose Matthias Eisenberg bestritt den ersten Teil des Festkonzertes. Eisenberg zog das Publikum mit seiner Interpretation von Johann Sebastian Bachs Preludium & Fuge in Es-Dur in den Bann und offenbarte meisterhaft die klangliche Vielfalt der Jehmlich-Orgel in Plauens ältester Kirche.

Der zweite Konzerthöhepunkt war die Aufführung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit der Vertonung von Friedrich Schillers "Ode an die Freude". Beteiligt waren neben der Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach der Theaterchor Plauen/Zwickau und die beiden Singkreise Plauen und Chemnitz unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Fraas.

Die rund 200 Mitwirkenden, die zugunsten des Wende-Denkmals auf ihre Gage verzichtet hatten, setzten einen fulminanten musikalischen Schlusspunkt unter das erfolgreiche vogtländische Gemeinschaftsprojekt und wurden dafür mit stürmischem Applaus und stehenden Ovationen von den Zuhörern belohnt. (da)

Festreden zur Einweihung:

[1] Rede von Stansilaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
[2] Rede von Dr. Frank Grünert, Gründungsmitglied des Neuen Forums in Plauen
[3] Rede von Thomas Küttler, Superintendent i.R.
[4] Rede von Peter Luban, Schöpfer des Wende-Denkmals
[5] Rede von Wolfgang Sachs, Leiter der Projektgruppe "Wende-Denkmal"

07.10.2010

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